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OSTEOPATHIE

DEFINITION

von griech. osteon: Strukturen der lebenden Materie = Knochen, Bindegewebe, innere Organe, Venen, Arterien, usw.

von griech. pathos: ein tiefes inneres Gefühl, welches zum Ausdruck gebracht werden muss (oft auch als „Krankheit“ vereinfacht definiert)

Es handelt sich hierbei um eine manuelle, natürliche Medizin und Wissenschaft, welche auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.

In der Osteopathie wird die Ursache eines Problems bekämpft, wobei das Parietale System (Bewegungsapparat), das Viszerale System (innere Organe) und das Craniosacrale System (Nervensystem) gleichermassen berücksichtigt werden.

Der menschliche Körper ist ständig in Bewegung. Jede einzelne Struktur an ihm bewegt sich und führt dabei ihre eigene Funktion aus. Die Osteopathie nutzt diesen Zusammenhang.

Anhand einer jeweiligen Bewegung erkennt ein Osteopath, ob eine Struktur auch richtig funktioniert. Ist die Funktion einer Struktur gestört, so ist auch deren Bewegung eingeschränkt. Dabei betrachtet die Osteopathie den menschlichen Körper immer als unzertrennbare Einheit. Erst das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen ermöglicht dem Organismus als Ganzes zu funktionieren. Deshalb nimmt die Osteopathie jeden Patienten als Individuum wahr und behandelt ihn in seiner Gesamtheit.

Osteopathie unterteilt in 4 Systeme

UNSERE SYSTEME

Umfasst den Bewegungsapparat (Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder)
Das viszerale Nervensystem umfasst die inneren Organe und bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das gesamte periphere und zentrale Nervensystem.
Es ist auf die Produktion der Flüssigkeit CSF (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) in den Hirnventrikeln zurückzuführen, welche einen Puls im Kopf (Cranium) auslöst. Über die Duramater (Def.: Hirnhaut in der Wirbelsäule bzw. im Wirbelkanal, in welcher das Nervensystem verläuft) wird von der Schädelbasis (Occiput) aus das Kreuzbein (Sacrum) beeinflusst. Dieser Puls ist aber im ganzen Körper spürbar. Die Qualität und Quantität dieses Pulses gibt wichtige Informationen zum Gesundheitszustand des ganzen Körpers oder einzelner Organe.
Es handelt sich hierbei um Bindegewebshäute, welche sich um jeden Muskel, jedes Organ und alle Gefässe befinden. Die Fascien bilden Ketten, welche den Körper als funktionelle Einheit unterstützen. Diese Strukturen spielen in der Osteopathie eine sehr wichtige Rolle, weil sie Spannungen über weite Distanzen übertragen können. Das ist ein möglicher Grund weshalb sich die Schmerzursache sich weit weg von auftretenden Symptomen befinden kann.

Historie & Grundprinzipien

GESCHICHTE

Dr. Andrew Taylor Still

Gegründet wurde die Osteopathie von Dr. Andrew Taylor Still im Jahre 1874. Nachdem er nach einer Hirnhautentzündungs-Epidemie drei Kinder und viele Patienten verlor, zog er sich zurück und befasste sich während 10 Jahre intensiv mit anatomischen Studien.

Dr. A. T. Still formulierte somit die folgenden vier Grundprinzipien der Osteopathie:

1. Die Rolle der Arterie ist absolut
Durch die arteriellen Gefässe kommen lebenswichtige Nährstoffe und Sauerstoff zu den Körperzellen.

2. Die Struktur bestimmt die Funktion
Durch das Behandeln der Struktur des Körpers können viele Funktionen verbessert werden. (Bsp.: Durch Lösen von Spannungen im Bereich der Leber oder des Magens, kann die Verdauung verbessert werden.)

3. Der Körper ist eine funktionelle Einheit
Eine Behandlung beeinflusst den ganzen Körper. (Bsp.: Wenn eine Blockade in der Lendenwirbelsäule gelöst wird, kann das im ganzen Körper Spannungen lösen.)

4. Der Körper besitzt einen Autoregulationsmechanismus
Der Körper besitzt die Fähigkeit viele Spannungen (bzw. Probleme) zu kompensieren, ohne dass überhaupt das Symptom „Schmerz“ zum Vorschein kommt. Wenn aber der Körper nicht mehr im Stande ist, Spannungen zu adaptieren, braucht es häufig nur eine kleine, oft unbewusste Einwirkung, damit grosse Beschwerden entstehen. Die Aufgabe des Osteopathen besteht darin, all diese angesammelte Spannungen Schicht für Schicht abzutragen.

Bei Erwachsenen sind Rückenschmerzen längst nicht mehr nur vom Rücken verursacht. Die Ursache des Problems kann verschiedenen Ursprung haben wie z.B.: Organe, Duramater„in der Wirbelsäule“, Fascienstrukturen, Schädelknochen, Beckenschieffstellung, untere Extremitäten…
Kopfschmerzen (z.B. Migräne), Traumas (z.B. Schleudertrauma), organspezifische Leiden, Reflux, Arthrosen, Discushernien, Ischialgien, Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, Rheuma, Tendinitis, Tinnitus usw. können sehr effektiv behandelt werden (s. Indications).

Der Gründer der craniosacralen Osteopathie war ein Student von Dr. A. T. Still namens Dr. W. G. Sutherland. Frau Dr. Viola Fryman, eine Studentin von Dr. W. G. Sutherland widmete sich intensiv den Behandlungen von Babys und Kindern.